BCT-Touristik

Japan4Youth

Japan for Youth – Advanced Trip 21, 27 Tage

Highlights dieser Japan Jugendreisen

Highlights der Reise
  • Mystische Zen-Tempel
  • Hiroshima City
  • Gastfamilie in Tokyo
  • Japanisch-Sprachkurs
  • Cosplay-Culture
  • Kimono Modenschau
  • Ryokan-Übernachtung

1. Tag – Auf, auf ins ferne Japan!

Geisha Kunst

Treffpunkt ist der Flughafen Frankfurt, wo schon unser Reiseleiter-san auf uns wartet und herzlich in Empfang nimmt. Wenig später lassen wir uns in die bequemen Sitze unserer Airline fallen und gleiten über Finnland, Nordrußland und die Kurilen-Inseln hinweg direkt nach Osaka. Das Abenteuer Japan kann beginnen!

2. Tag – Willkommen in Osaka

Flughafen Narita

Angekommen am internationalen Flughafen Kansai in Osaka können wir bereits in der Duty-free Einkaufspassage die ersten japanischen Läden unter die Lupe nehmen. Hier könnte man glatt vergessen, dass man sich in einem Flughafen befindet. Bei einem grünen Tee oder einem Kaffee können wir die Flugzeuge starten sehen und brennen alle förmlich darauf weiterzureisen.

Eine kurze Busfahrt bringt uns in unser Hotel mitten im Geschäftsviertel von Osaka. Da stürze ich mich aber lieber erst morgen rein, für heute will ich erst mal schlafen.

3. Tag – Megacity Osaka

Frauen in Osaka

Der zentrale Bahnhof Umeda gleicht einem geschäftigen Ameisenhaufen, in dem eine Unmenge von Leuten in alle möglichen Richtungen durcheinander flitzt. Und direkt vor den Türen des Bahnhofs wartet Japans Moderne darauf, sich ihren Besuchern zu präsentieren. Wir verschaffen uns daher vorsichtshalber erst einmal einen Überblick über die Stadt Osaka vom Dach eines ihrer modernsten Gebäude, dem Umeda Skybuilding. In einer Höhe von 173 m genießen wir den wunderschönen, weiten Ausblick auf die Stadt der Flüsse.

Verrückte Welt: Ein Riesenrad auf dem Department-Store

Nach einem kurzen Spaziergang stehen wir vor dem beeindruckenden Kaufhaus HEP5 mit eingebautem Riesenrad. Shopping, Riesenradfahren und Essen, alles in nur einem Gebäude! Nach diesem Abenteuer machen wir uns auf zu einem Einkaufserlebnis der anderen Art: in der Einkaufspassage Doguya-Suji gibt es alles für den Restaurantbedarf – inklusive der lustigen Plastikimitate von Gerichten, die fast jedes Restaurant in Japan zieren. Alex bekommt hier endlich sein ersehntes Chefkochmesser und ich finde das Plastiksushi mit Bier so klasse, dass ich mir direkt eins einpacken lasse. Mal sehen, wer sich zu Hause alles damit foppen lässt…! Gleich nebenan: die berühmte Ota-Road – Heimat von Osakas Otakus mit zahlreichen Maid-Cafés und einem großen Animate Store.

Walhaie hautnah erleben

Zum Abschluss des Tages besuchen wir entweder das Schloss von Osaka oder das berühmte Aquarium der Stadt.

Das Schloss von Osaka wurde ursprünglich 1586 von dem berühmten Samurai Toyotomi Hideyoshi erbaut und war damals die größte Bauanlage des Landes. Von den obersten Stockwerken des Schlosses hat man eine lohnende Aussicht über die Stadt.

Bei dem Wort Aquarium hab ich bisher ja immer eher an Goldfische gedacht, aber die Fischlein hier messen locker zehn Meter – echte Walhaie, zum Anfassen nah! Der Appetit auf Fisch ist mir jetzt erst mal vergangen, ich bestell mir zum Essen lieber ein Steak.

4. Tag – Citytour Kobe

Ein Stadtrundgang durch Kobe – Japans wichtigste Hafenstadt – führt uns heute vom Rathaus, von dem man einen herrlichen 360 Grad-Rundumblick genießen und dabei die längste Hängebrücke der Welt erspähen kann, zum Hafen. Hier befindet sich eine kleine Galerie zum großen Erdbeben von 1995. Es dauerte 20 Sekunden, erreichte eine Stärke von 7,2 und forderte über 6000 Menschenleben. Ein paar Quadratmeter aufgebrochener Boden und die Bilderfolge der Geschehnisse führen uns die gewaltige Intensität und die grausamen Folgen des Bebens vor Augen. Wir können wirklich von Glück sagen, dass Deutschland weitestgehend eine erdbebenfreie Zone ist.

Unterwegs in Chinatown

Nankinmachi – Chinatown

Vom Hafen wandern wir weiter nach „Nankinmachi“, Kobes Chinatown. Vor 120 Jahren entstand dieses Viertel, als chinesische Immigranten dort einige Restaurants eröffneten. Die Stadt ist aber auch noch für etwas anderes berühmt: Japans zweitgrößtes zusammenhängendes Gebiet für die Sakeproduktion. Wir wagen am Nachmittag einen Blick hinter die Kulissen der Herstellung des berühmten Reisweins. Nur unser Mitreisender Alex hat bei der Sakeprobe trotz Warnungen wohl ein wenig zu viel gewagt und fällt für den Abend vermutlich aus…!

5. Tag – "Weißer Reiher" inmitten japanischer Gärten

Himeji-jo

Von Osaka aus fahren wir nach Himeji und gehen dort auf den Flügeln des „Weißen Reihers“, der Burganlage Himeji-jo, spazieren. 1580 von Toyotomi Hideyoshi, dem zweiten Reichseiniger übernommen, galt sie lange als uneinnehmbar.Nach langjähriger Renovierung ist die Burg seit 2015 erstmals wieder für Besucher geöffnet. Gleich neben der Burganlage liegt der Koko-en-Park, dessen neun unterschiedliche Gärten exakt die Umrisse von neun ehemaligen Samurai-Residenzen nachzeichnen. Im Anschluss daran geht es weiter nach Kyoto – ich bin schon riesig gespannt auf die alte Kaiserstadt mit ihren jahrhundertealten Kulturschätzen!

6. Tag – Kimono und Kaiser

Frauen im Kimono - Japan Jugendreise

Wir spazieren durch den altehrwürdigen Kaiserpalast in Kyoto, der für die Allgemeinheit nur an 8 Tagen im Jahr zugänglich ist. Hier also haben die Kaiser fast 1000 Jahre lang gelebt! Kein Wunder, dass sie das heute nicht mehr tun, ohne Klimaanlagen und andere Annehmlichkeiten des modernen Lebens ist ihnen das wohl auch nicht mehr zuzumuten. Im Nishijin Textilzentrum kommen wir dann in den Genuss einer Kimono-Modenschau. Hübsch anzusehen sind die Mädchen dort ja schon, aber für mich wäre so ein Kleidungsstück vermutlich nichts – anziehen kann man sich so einen Kimono nämlich nicht ohne fremde Hilfe.

Ein Tempel aus purem Gold

Noch viel beeindruckender ist der goldene Pavillon (Kinkakuji). Die Konstruktion des offiziell Rokuonji genannten Tempels begann 1397 als Teil der Altersresidenz des Shogun Ashikaga Yoshimitsu. Nach dessen Tod im Jahre 1403 wurde der komplett mit Blattgold überzogene Kinkakuji zu einem Zen-Tempel umfunktioniert. Am Nachmittag brechen wir noch einmal in einen geschäftigeren Teil Kyotos auf. Vorbei am imposanten Rathaus gehen wir zur „Tempel-Stadt – Teramachi“. So richtig viel haben die überdachten Straßen heute nicht mehr mit Tempeln zu tun, aber shoppen kann man hier und das auch noch recht günstig. 100 Yen Shops, Yukata-Läden, Cafés und Manga-Geschäfte geben sich hier die Klinke in die Hand. Dazu gibt es natürlich auch die obligatorischen Spielhallen. Für Hungrige gibt es viele kleine Läden, die von der japanischen Version der Hähnchen Nuggets bis zu Okonomiyaki Verschiedenes anbieten. Lecker!

7. Tag – Die Nachtigall von Nijo

Die Nijo-Burg, erbaut in großer Pracht zur Demonstration der Macht der Shogune, steht in krassem Gegensatz zum bewusst einfachen Baustil der japanischen Kaiser. Sehr beeindruckend finde ich die bemalten Wände und Schiebetüren des Shogun-Schlosses und vor allem auch die quietschenden Nachtigallenböden, die Alarmanlage der damaligen Zeit. Anscheinend war man in Japan auch schon in vorelektronischen Zeiten recht pfiffig bei der Erfindung nützlicher Gimmicks.

Heilendes Quellwasser

Kiyomizudera

Nach einer kurzen U-Bahn-Fahrt und einem kurzen Fußmarsch sind wir beim Chion-in, dessen gewaltiges Eingangstor ziemlich beeindruckend ist. Nun steigen wir alle Treppenstufen zum Tempel hoch, was ja bekanntlich die Seele reinigen soll. Durch den Maruyama Park und den Yasaka-Schrein schlendern wir durch Ninenzaka und Sannenzaka – lange Gassen mit vielen kleinen Geschäften, in denen man uns gerne einige Köstlichkeiten zur Probe anbietet. Oben angekommen bietet sich uns ein herrlicher Ausblick über Kyoto, den wir vom riesigen Balkon des Kiyomizu-Tempels genießen. Unter der berühmten hölzernen Terrasse des „Tempels des klaren Wassers“ kann man das Quellwasser, das dem Tempel seinen Namen verleiht, probieren. Es wird gesagt, es habe heilende Kräfte. Da bin ich allerdings etwas skeptisch – wenn alle von derselben Schöpfkelle probieren, kann das so gesund nicht sein…

8. Tag – Nara: Buddha & Co

Todaiji-Tempel

Heute fahren wir nach Nara, der ersten festen Hauptstadt Japans. Begrüßt werden wir von den treuen Blicken zahmer Hirsche, die als Symbol der Stadt gelten und außerdem recht frech um Futter betteln. Gleich zu Beginn des Rundgangs wartet mit dem Kofukuji ein großes Highlight auf uns. Es beherbergt die höchste fünfstöckige Pagode des Landes. Nach einem Besuch in der zugehörigen Schatzhalle geht es gleich weiter zum „Großen Ost-Tempel“ (Todaiji-Komplex) – dem größten hölzernen Gebäude der Welt mit der größten bronzenen Buddha-Statue Japans in seinem Inneren. Die Leistung der Architekten und Bronzegießer von vor über 1000 Jahren ist schon äußerst beeindruckend, vor allem, wenn man weiß, dass man in Europa erst im 19. Jahrhundert dazu imstande war.

Spaziergang im Laternenschein

Anschließend wandeln wir noch durch die Reihen der 3000 Laternen, die den Kasuga-Schrein schmücken, den Familienschrein der Fujiwara-Familie, die über mehrere Jahrhunderte die Geschichte Japans mitbestimmte.

9. Tag – Malerische Landschaft

Herbst

Unser heutiges Ziel ist das malerische Arashiyama. Schon im 8. Jahrhundert kamen die Hofadligen hierher, um die Landschaft zu genießen. Wir besuchen auf einer kleinen Bergwanderung zuerst die dort lebenden Affen und fühlen uns gleich wie im Zoo. Nur diesmal andersrum, auf dem Gipfel des Iwatayama sind nämlich wir es, die im Käfig sitzen. Im Anschluss daran wandeln wir über die berühmte Togetsukyo-Brücke, schlendern durch Bambushaine und besichtigen den Zen-Tempel Tenryuji. Das UNESCO Weltkulturerbe ist mit einem in seiner ursprünglichen Form erhaltenen Landschaftsgarten aus dem 14. Jahrhundert geschmückt. Nach einem kurzen Abstecher durch die wunderschönen Bambuswälder endet dieser Ausflug an der Kyotoer Straßenbahn.

Klappe und Action!

Zum Abschluss gibt es dann so richtig was auf die Augen: wir besuchen Eigamura, das größte Filmstudio Japans. Hier ist das alte Japan so perfekt nachgebaut, dass man sich im Tokyo der Edo-Zeit wähnt. Wobei unser Reiseleiter-san sagte, dass es damals Edo und nicht Tokyo hieß – sehr kompliziert das alles… Wie dem auch sei, hier sieht man sogar (fast) echte Samurai mit (fast) echten Ninja kämpfen und so richtig realistisch sieht das alles auch noch aus!

10. Tag – Die Ninja von Iga

Wir verlassen Kyoto und fahren nach Gifu, gelegen im Zentrum Japans. Unterwegs stoppen wir doch zuerst einmal im Ninja Dorf Iga Ueno. Haben wir gestern noch Schauspieler Ninja spielen sehen, sehen wir hier Ninja schauspielern. Im zugehörigen Ninjamuseum erfahren wir mehr über das Leben der Ninja im alten Japan. Erstaunlich wie nah dran und gleichzeitig weit weg vom Original die einschlägigen Manga und Anime doch so sind. Mit den ausgestellten Waffen möchte ich aber besser doch nicht auf Tuchfühlung gehen; die sehen doch sehr gefährlich aus. Aber einmal in die Wasser-Lauf-Schuhe schlüpfen: Das lass ich mir nicht entgehen. Viel zu schnell geht die Fahrt nach Gifu weiter.

Burg Gifu und Ryokan

Japan Reise Ryokan

Mit der Seilbahn geht es dann hinauf zur spektakulär auf dem Gipfel gelegenen Burg Gifu, von der man einen atemberaubenden Blick über die Ebene von Sekigahara bis hin zu den japanischen Alpen genießen kann. Im Anschluss daran erwartet uns im Shoboji-Tempel die größte vergoldete Trockenlack-Statue Japans. Dieser große Buddha wurde 1832, nach 32 Jahren Bauzeit fertig gestellt und ist wirklich beeindruckend. Weiter geht es nach Nagoya, denn hier wartet ein traditionell japanisches Ryokan auf uns. Auf das japanische Bad dort freu ich mich schon riesig!

11. Tag – Schnell, schneller, Shinkansen

Shinkansen Schnellzug

Morgens begeben wir uns Richtung Bahnhof, wo schon unser Shinkansen-Superschnellzug auf uns wartet. Mit etwas Glück kann man auf dieser Fahrt wohl den heiligen Berg Fuji sehen, laut Reiseleiter-san ist dieses Glück aber nur wenigen vergönnt. Nach einer entspannten Fahrt (Alex hat sogar geschnarcht) heißt uns die Hauptstadt Japans willkommen. Unser Hotel liegt in Asakusa, einem der belebtesten Viertel Tokyos. Im Hotel stellen wir erst mal unser Gepäck ab und kommen nach kurzem Fußweg zum berühmten Kaminari-Mon, dem Donner-Tor, unter dessen riesiger roter Laterne wir hindurchgehen und uns sogleich auf der Nakamise genannten Einkaufsstraße befinden. Hier bekommt man einfach alles Mögliche – und viel mehr noch alles Unmögliche…

Kultur pur

Endpunkt dieser Straße ist der Sensoji, besser bekannt als Asakusa-Kannon-Tempel, der im 7. Jahrhundert gegründet wurde, weil zwei Fischer eine Kannon-Statue aus dem Sumida-Fluss fischten und es deswegen für angebracht hielten, zu Ehren der Statue einen Tempel zu errichten. Auch heute noch wird er täglich von tausenden Gläubigen besucht. Nach dessen Besichtigung und ausgiebigem Souvenir-Shopping fahren wir mit dem Schiff auf besagtem Sumida-Fluss unter zahlreichen Brücken hindurch direkt zum Hamarikyu-Garten, dem einstigen Park der Shogune, bestens geeignet für Teezeremonien, Lustwandeln und Entenjagd.

Die In-Viertel Shibuya & Harajuku

Shibuya-Crossing

Von hier nehmen wir die Tokyo-Metro nach Shibuya, eines der Tokyoter Szeneviertel und Tipp für die Nachtschwärmer. Dort werdet ihr auch das Mandarake sehen, DAS Spezialgeschäft für Manga, Anime und alles, was dazu gehört. Vor allem die freundlichen Angestellten werden euch die reinste Freude bereiten, denn es dürfen in diesem Geschäft nur Leute arbeiten, die Spaß am Cosplayen haben. Nachdem dieses ausgiebig besichtigt ist, geht es weiter nach Harajuku, dem Traum aller japanischen Teenies. Hier versammeln sich an einigen Sonntagen jugendliche Cosplayer an der Cosplaybrücke unweit des Bahnhofs, um Fotos zu machen. Weit ist es nun nicht mehr nach Shinjuku, dem Geschäftsviertel. Hoch hinauf fahren wir hier, auf einen der Zwillingstürme des Metropolitan Government Building. Von der 45. Etage hat man einen sagenhaften Ausblick auf die Stadt und bei gutem Wetter kann man sogar bis zum Fuji-san sehen. Laut Auskunft unseres Reiseleiter-san ist aber auch dieses Glück nur wenigen vergönnt…

Im „Bienenstock“

Abends übernachten wir dann in einem echten Kapsel-Hotel. Da bin ich ja wirklich skeptisch, vor allem nach dem ersten Blick auf unsere „Betten“ – das sieht ja aus wie in einem Bienenstock. Nach einem Probeliegen finde ich es jedoch ziemlich bequem, das „Zimmer“ hat einen Fernseher und auch sonst alles, was man so braucht, und das Bad ist einfach super!

12. Tag – Ueno & Akiba

Nach einem Bummel über den belebten Ameya-Yokocho-Markt begeben wir uns zu einem Rundgang durch den Ueno-Park, Japans erstem Stadtpark. Diesen, bereits im Jahr 1882 gegründeten, Tierpark Japans kennt ihr sicher aus zahlreichen Manga und Anime. Ist hier doch der Ort, an dem typischerweise erste Dates zwischen einem meist unbeholfenem männlichen Hauptcharakter und seiner Angebeteten stattfinden, die ja angeblich gar nichts von Ersterem wissen möchte. Berühmt ist der Tierpark allerdings auch für seine niedlichen Pandas und eine Vielzahl anderer exotischer Tiere. Einen besonderen Reiz stellt die Tatsache dar, dass sich direkt neben dem Tierpark der Kanei-ji Tempel befindet, dessen fünfstöckige Pagode als Hintergrund für die Wildgehege des Tierparks ein einmaliges Panorama entfaltet.

Akihabara – Mekka des Anime

Anime Figuren

Freut euch, denn anschließend besuchen wir das Mekka der Anime und Manga Fans, Akihabara, die Heimat des „Train man“. Kaum aus dem Bahnhof heraus stehen wir schon vor dem Gamers Honten, einem fünfstöckigen Kaufhaus voll mit Artikeln, die uns die reinste Freude bereiten. Im Erdgeschoss findet man Zeitschriften und Neuheiten, im 1. Stock Manga und Artbooks, im 2. Stock DVDs und Blue Rays, im 3. Stock Videospiele, im 4. Modellbausätze und Goods und im 5. Trading Cards. Es gibt fast nichts, was es dort nicht gibt! Sobald wir uns von diesem besonderen Kaufhaus lösen können, geht es weiter in die Hauptstraße, wo noch das Animate, Gamecenter und verschiedene Läden mit gebrauchten DVDs und Blue Rays auf uns warten. Auch werden wir Geschäfte finden, die die neuesten Elektronikartikel führen sowie einige Spezialläden für Dōjinshi, jene Fanmanga, die in Übersee kaum zu bekommen sind. Schon allein wegen der puren Menge, die hier zur Verfügung steht, dürften wir sicher jeder etwas Passendes finden. Zum Abschluss haben wir dann noch die Gelegenheit ein meido-kissa (maid-café) zu besuchen, einen jener geheimnisumwitterten Orte, die einem schon in so mancher Serie begegnet sind.

13. Tag - Nikko und seine Tempel

Yomei-mon Toshogu-Schrein

„Sage nicht „herrlich", bevor du nicht Nikko gesehen hast“, sagt ein japanisches Sprichwort. Auch, wenn ich bei solchen Sachen immer ziemlich skeptisch bin – diesmal hat das Sprichwort tatsächlich recht. Die Anlagen sind einfach überwältigend. Schon der vor 1200 Jahren gegründete Rinnoji-Tempel stellt so manches in den Schatten, aber absolut phänomenal ist der Toshogu-Schrein mit dem Mausoleum des Reichseinigers und Begründers der Tokugawa- Dynastie, Ieyasu Tokugawa, dessen Enkel die Errichtung dieses überdimensionalen Grabmals Anfang des 17. Jahrhunderts in Auftrag gab. Wie schon die Nijo-Burg in Kyoto, so ist auch dieses Gebäude mit fantastischen Schnitzarbeiten versehen. Desto weniger kann man eigentlich verstehen, dass sich bis vor gar nicht allzu langer Zeit fast niemand an der ganzen Pracht erfreuen durfte. Na gut, die Schlösser bei uns konnten ja auch nur auserwählte Kreise betreten…

Zittrige Knie

Im Futarasan-Schrein steht die „Geister-Laterne“, vor der nachts sogar schon mutige Samurai erschrocken sein sollen. Vielleicht wären wir besser im Dunkeln gekommen, um das nachvollziehen zu können? Im Anschluss daran sehen wir uns das Tayuin-Mausoleum an, das Grab des Erbauers des Toshogu-Schreins, Nummer drei in der langen Reihe der Tokugawa-Shogune. Nicht ganz so prächtig, aber ehrlich gesagt: Ich kann Japaner gut verstehen, die sagen, dass ihnen dieses Grabmal besser gefällt, als das andere – auch Schlichtes kann einen großen Reiz ausüben.

14. Tag – Messebesuch & Odaiba

Tokyo bei Nacht

Du möchtest Tokyo von seiner verspielten Seite sehen? Dann freu dich auf die kunstvoll angelegte Insel Odaiba. Am heutigen Morgen steht dort ein spannender Messebesuch an. Je nach Reisetermin unterscheidet sich das Programm an diesem Tag.

Anime Japan (Tokyo Anime Fair)

Im März lädt die Anime-Tauschbörse „Anime Japan“ ein: Heute wartet ein Ereignis der Superlative auf uns. Die bis 2013 als Tokyo Anime Fair (TAF) und Anime Contents Expo (ACE) bekannten Messen haben sich 2014 zum größten Anime-Markt in Japan zusammengeschlossen. Rund 270 Aussteller, darunter auch 55 ausländische, stellen ihre neuesten Kunstwerke vor und buhlen um die Aufmerksamkeit der begeisterten Fans. Und das ist noch lange nicht alles. Darüber hinaus werden hier die Tokyo Anime Awards verliehen, sodass man heute schon die Werke der Stars von morgen begutachten kann. Über 100000 Besucher waren im Jahr 2007 auf der Messe, Tendenz steigend! Also, worauf warten wir noch?

Comiket

Tokyo Anime Fair

Im August und Dezember erwartet uns die Mangamesse Comiket: Heute ist der Tag auf den wir schon so lange gewartet haben, der Tag des „matsuri“, des wichtigsten Festivals für Fans der japanischen Populärkultur überhaupt, es ist der Tag des Comiket. Über 500000 Besucher bei zwei Veranstaltungen im Jahr können sich nicht irren, hier gibt es die größte Auswahl an Manga, Anime, Dōjinshi und sonstigen Fanartikeln, die wir je gesehen haben. Etliche Zeichner, beispielsweise die Superstars von CLAMP, haben hier ihr Debüt gefeiert und vielleicht ergattert der ein oder andere ja sogar das Erstlingswerk des neuen Stars im Manga-Universum.

Halloween

Halloween Store in Tokyo

Im Oktober wird es schaurig schön, denn die Halloween Begeisterung wächst in Japan stetig weiter. Heute reisen wir durch Tokyos Halloween Hochburgen: spielen Trick or Treat in Harajuku, bewundern die "Magic of Halloween"-Parade in Shinjuku und bereiten uns schon einmal für das große Zusammentreffen der Tokyoter Jugend am 31. vor. Dann strömen Kostümierte abends auf die Straßen und feiern die schaurigste Zeit des Jahres. Hier sieht man Disney-Charaktere Arm in Arm mit SWAT-Teams und Anime-Charaktere auf ihre untoten Alter-Egos treffen. Zeit sich selbst in Schale zu werfen! Wie wäre es mit einem Zombie-Pikachu? Also, vergesst auf keinen Fall euer Kostüm!

Homerun der Giants

Messebesuche sind nichts für dich? Kein Problem, denn es wartet ein weiteres Highlight auf uns: japanischer Baseball. Ob der Klassiker „Touch“ oder die aktuelle Serie „Ace of Diamond“, nicht wenige bekannte Manga drehen sich um eines der Lieblingshobbys japanischer Männer. Am heutigen Abend haben wir die Gelegenheit in diese Welt hineinzuschnuppern, indem wir ein Spiel der Yomiuri Giants, dem FC Bayern der japanischen Baseballliga, besuchen. Im größten Stadion Japans, dem Tokyo Dome, erleben wir die Hingabe der japanischen Fans, wenn sie ihre Mannschaft anfeuern und mit etwas Glück können wir sogar einige Homeruns bestaunen.

Rainbowbridge und Venus Fort

Rainbowbridge

Nachmittags gehen wir entlang der Promenade des einzigen Sandstrandes von Tokyo zum Gebäude von Fuji-Terebi. Du hast das Finale von Digimon gesehen, dann erwartet dich ein kleines „Aha“-Erlebnis. Dieses wird sich fortsetzen, wenn wir uns ein wenig umschauen und die Rainbowbridge in ihrer vollen Schönheit, aber auch den Tokyo Tower bestaunen. Anschließend geht es weiter zum Toyota Showcase und zur Venus Fort, wo wir schnell merken, dass es in Odaiba neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten auch tolle Orte mit Mitmachaktivitäten gibt. Im Venus Fort, einer der ungewöhnlichsten Shoppingmeilen der japanischen Hauptstadt, existiert auch in Tokyo ein Hauch von Venedig. Im Toyota Showcase können wir neben Autos wie der „Emeraude“ und der „Caldina“ (die Namen kommen einigen sicher bekannt vor ^^) schon heute die automobile Technik von morgen beobachten und ausprobieren. Ein Spaziergang vorbei am Riesenrad, wir kennen es aus dem Bleach-Movie „A middle of nowhere“, wird sich bestimmt lohnen, da dieser als heißer „Dating spot“ der Verliebten bekannt ist, also nichts wie hin!

Willkommen Zuhause – die erste Nacht in der Gastfamilie

Am späten Nachmittag ist es dann soweit – wir holen unsere Koffer aus dem Hotel und treffen endlich unsere Gastfamilien für die restliche Reise. Alex ist nervös, da er fürchtet seine Gastfamilie nicht zu erkennen. Ich habe vorher schon ein Foto bekommen und erkenne sofort das Vierergespann und auch Alex wird von seiner „Familie“ erkannt. Ende gut alles gut.

15. Tag – O-Tōsan und O-Kāsan – die Sprachschule beginnt

Ein Gedanke jagt mich morgens regelrecht aus dem Bett: Ob die hier wohl auch zum Frühstück Sushi essen? Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht…! Erst am Frühstückstisch bin ich dann beruhigt – Toast, Reis, Suppe, Obst und Gemüse, fast wie zu Hause! Von Aiko und Kei, den beiden Kindern, lerne ich dann auch gleich meine ersten japanischen Wörter: „O-Tōsan“ heißt Vater und „O-Kāsan“ Mutter. Gar nicht so einfach. Ein Glück, dass der Salat wenigstens „Sarada“ heißt. Verhungern muss ich nun schon nicht mehr. In der Sprachschule lernen wir als erstes, uns zu begrüßen. Hoppla – da hab ich gestern Abend anscheinend was falsch gemacht. Gott sei Dank nimmt man uns „Gaijin“ das dann aber wohl doch nicht so übel.

Business as usual

japanische Schüler

Nach dem Sprachkurs treffen wir Reiseleiter-san wieder. Unsere Gelegenheit nach Tipps und Tricks zum schnelleren Japanisch Lernen, sowie im Umgang mit unserer Gastfamilie zu fragen. Nachmittags beim Business-Knigge lernen wir noch einiges, womit wir uns dann in wenigstens ein paar Situationen nicht mehr daneben benehmen – wenn ich das nur ein paar Tage früher schon gewusst hätte. Ein Glück, dass es meine Gastfamilie gewohnt ist, Ausländer bei sich aufzunehmen.

Ungeduldig, das Gelernte auszuprobieren, verabschieden wir uns von Reiseleiter-san und gehen ein wenig shoppen, denn der ein oder andere hat doch tatsächlich das Gastgeschenk für unsere Gasteltern vergessen, hoppla!

16. – 19. Tag – Sprachkurs mit Pepp

Auch von Dienstag bis Freitag haben wir jeden Vormittag Sprachschule. Wenn das nur alles nicht so kompliziert wäre! Aber allmählich ergibt sich uns ein Bild der Grammatik. Wenn es doch nur nicht so viele Vokabeln gäbe. Von Dienstag bis Donnerstag gibt es am Nachmittag von der Sprachschule organisierte Ausflüge und Aktivitäten. Unsere Gelegenheit, unser Japanisch im Feldversuch gemeinsam mit anderen Sprachschülern aller Herrenländer zu testen. Welches Programm stattfindet, richtet sich nach dem Plan der Sprachschule. Aber egal, ob ein Besuch im Katzencafé, ein Einblick in die Shonen Jump World oder ein Workshop zur Erstellung von Character-Bentos – spannend wird es in jedem Fall.

Endlich Freizeit

Am Freitag haben wir nach dem Unterricht Zeit für uns. Ich habe mich gleich einmal mit einigen Mitschülern verabredet; nach der Schule machen wir uns auf ins Broadway im Stadtteil Nakano, denn von dem berühmten mehrstöckigen Softeis, das es nur in dieser Einkaufspassage gibt, wollte ich schon lange probieren. Am Abend gehen wir dann in eine Karaokebar in Shibuya – denn es wird Zeit für eine Feuerprobe, sowohl beim Lesen, als auch bei Gesprächen. Vielleicht sollte ich mir aber doch vorher noch ein paar aufmunternde Worte meiner Gastmutter abholen.

20. Tag – Schulfrei

Schulfrei = Ausspannen? Wer redet hier von Ausspannen?! Bis auf Alex, der bei unserem Besuch in Nanja Town zu viele Gyoza gegessen hat und sich und seinem Magen für heute Ruhe verordnet hat und heute mit seiner Gastfamilie ins Onsen geht.

Während einige von uns heute noch einmal zum Shoppen nach Akihabara und Ikebukuro fahren, oder auch dem örtlichen Pokémon Center einen Besuch abstatten, werde ich es Alex gleichtun und den Tag mit meiner Gastfamilie verbringen. Ich bin gespannt, wo es wohl hingeht.

21. Tag – Rückreise (21 Tage) od. Freizeit (27 Tage Reise)

Auf der 21-tägigen Reise geht es heute zurück nach Deutschland.

Komyozenji

Im August haben wir noch eine Woche Sprachschule und genießen einen entspannten Sonntag. Meine Gastfamilie gibt sich auch am Wochenende viel Mühe mit mir: wir üben „leichte Konversation“ auf Japanisch, gehen spazieren und ich lerne auch noch Shogi, das japanische Schach. Ich habe herausgefunden, dass sie öfter Verwandte in Kobe besuchen, da haben wir gleich Gesprächsstoff und ich schwärme erneut vom guten Kobe-Rindfleisch.

22. – 26. Tag – Sprachkurs

Es ist Montag. Und vollkommen ungewohnt freuen wir uns auf die Schule – nun gut, fast alle zumindest. Alex hat es gestern Abend ein bisschen beim Karaoke mit seinen neuen Freunden aus Tokyo übertrieben und hat nun Bammel vor dem Unterricht, denn er kriegt kaum ein Wort raus.

Auch diese Woche ist am Montag nach dem Unterricht Freizeit angesagt und von Dienstag bis Donnerstag gibt es das Nachmittagsprogramm der Sprachschule. Ich bin gespannt, wo es diesmal hingeht: Maid Café, die Tokyo Universität oder ein Workshop für Food-Replika?

Noch einmal Freitag

Am Vormittag haben wir das letzte Mal Sprachkurs. Bei der Verabschiedung von unseren Lehrern kram ich noch mal in meiner Erinnerung was Reiseleiter-san gesagt hat, um mich ja nicht zu blamieren. Die Sorge der letzten Nacht war offensichtlich unbegründet und unsere Sensei freut sich riesig über unser kleines Abschiedsgeschenk.

Danach ist noch ein letzter Nachmittag Freizeit in Tokyo. Alex hat uns überredet, gemeinsam zur Abschlussfete ins RobotRestaurant in Shinjuku zu gehen, doch zuvor möchte er noch die Asuna-Figur kaufen, die er letzten Samstag in Akihabara gesehen hatte. Na ob die noch in seinen Koffer passt?

21. & 27. Tag – Mata-ne Japan

nato Mirai bei Nacht

Schwer fällt der Abschied von der Gastfamilie. Von meiner Gastschwester bekomme ich eine Origami-Figur und soweit habe ich verstanden, dass es eine Schildkröte ist und mir langes Leben und Gesundheit bringen soll. Mit Taxi und Bahn erreichen wir in kürzester Zeit den Flughafen und finden dank dem Sprachkurs auch schnell zum Check-In. Da bleibt noch Zeit für Last-minute Shopping in den Duty Free Shops, dabei finde ich auch noch das Japanisch-Lehrbuch von dem unsere Lehrerin mir erzählt hat. Na da ist für Beschäftigung auf dem Flug schon gesorgt. Alex hat sich vorgenommen, einen Film ohne Untertitel zur Übung zu schauen. Ich glaube, ich setz für mich die Latte noch nicht so hoch an.

Nun ist es wohl Zeit, Abschied zu nehmen – Sayonara, Japan! Wobei „sayonara“ ja eigentlich heißt, dass man sich etwas länger nicht mehr sieht und gerade das hoffe ich nun wirklich nicht! Vielleicht sollte ich also lieber sagen: „Mata-ne, Japan, bis demnächst!“